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156 12. Die Anatolische Bahn.

Eine Bereisung der Anatolischen Eisenbahnlinien (vgl. die
Eisenbahnkarte am Schluß des Bandes) lohnt wegen der landschaft-
lichen
Schönheiten, zumal auf der Strecke bis Eskischehr, und wegen
der Reste antiker und besonders seldschukischer Kunst, die sich in
Angora und Konia und sonst erhalten haben. Erschwert wird die
Reise vorläufig dadurch, daß die Züge langsam fahren und nur am
Tage verkehren. Aber durch die Errichtung von Bahnhotels in
Angora und Konia ist gute Unterkunft geschaffen worden (1904),
wie sie in Eskischehr schon seit langer Zeit zu finden war.

Die Bahnstrecke bis Ismid wurde 1873 eröffnet, gewann aber erst Be-
deutung
, nachdem sie von der Gesellschaft der Anatolischen Bahn über-
nommen
worden war, die sich finanziell besonders auf die Deutsche Bank
in Berlin stützte. 1890 war die Nebenbahn bis Ada Basar hergestellt, 1892
die Strecke bis Angora, 1896 bis Konia. 1902 wurde die Konzession für
die Weiterführung von Konia bis nach Mesopotamien (Bagdad-Bahn) er-
teilt
und 1904 die ersten 200km bis Eregli (S. 171) vollendet. Ausgangspunkt
der Linien wurde nicht Skutari, sondern Haidar Pascha (S. 129), wo die Gesell-
schaft
einen sicheren und trefflich ausgestatteten Hafen angelegt hat. General-
direktor
bis 1905 Geheimrat Dr. Zander, sein Nachfolger E. Huguenin (Bureau
neben der Deutschen Post, S. 84).

Zeiteinteilung: die Fahrt bis Ismid und zurück läßt sich in 1-2 Tagen
ausführen, bis Eskischehr in 2 Tagen, da Eskischehr selbst nichts bietet, bis An-
gora
in 4-5 Tagen, bis Konia in 5 Tagen, bis Angora und Konia in 7-8 Tagen.

In drei Tagen kann man auf der Anatolischen Bahn (bis Afiun Kara-
hissar
S. 165) und der Bahn Smyrna-Afiun Karahissar (R. 20) Smyrna zu
Lande erreichen; in Eskischehr (S. 160) und Uschak (S. 243) ist Nachtquartier
zu nehmen. In einem zweitägigen Ritte läßt sich von Afiun Karahissar
(S. 218) oder von Tschai (S. 165) aus die Bahn Smyrna-Diner (R. 19a) und in
zusammen wenigstens 5 Tagen Smyrna erreichen.

Für Fahrten über Ismid hinaus bedarf man eines Teskeré (S. XV) und
für jeden folgenden Aufenthalt von Eskischehr aus (Angora, Konia und
zurück Eskischehr, Konstantinopel) ein Visum desselben (S. XV). Essen und
Trinken sind für die Fahrten mitzunehmen.

Abfahrt: Ausgangspunkt der Bahn ist Haidar Pascha (S. 129). Zum
Anschluß an die Züge fahren von der Neuen Brücke (Pl. H 4, 5) neue
Dampfer zum Bahnhof Haidar Pascha, für I. Kl. Pi. S., II. Kl. 1 Pi. S.
(Fahrpläne nach türkischer Zeit in den Zeitungen). Am Bahnhof Revision
von Teskeré und Gepäck; ebenso bei der Rückkehr.

Fahrplan und Fahrpreise (die III. Klasse können Fremde kaum
benutzen): bis Pendik (S.157) reicht der Lokalverkehr mit täglich 10 Zügen
(Fahrpläne in den Zeitungen); bis Ismid verkehren täglich 2 Züge: I. Kl.
35½, II. Kl. 22¼ Pi. Gold. Jenseit Ismid ein Zug täglich: von Haidar Pascha
bis Mekedsché (S. 159) I. Kl. 83¼, II. Kl. 45¾ Pi. G.: bis Levké I. Kl. 90¼,
II. Kl. 49¼ Pi. G.; bis Eskischehr I. Kl. 150¼, II. Kl. 78¾ Pi. G.; bis Angora
I. Kl. 283¼, II. Kl. 144½ Pi. G.; bis Konia I. Kl. 380¼, II. Kl. 187¾ Pi. G.;
von Eskischehr nach Angora I. Kl. 178¼, 2. Kl. 79¼ Pi. G.; von Eskischehr
nach Konia I. Kl. 293¾, II. Kl. 130½ Pi. G.

a. Von Haidar Pascha bis Eskischehr.

Haidar Pascha s. S.129. Die Bahn (bis Ismid r., dann l. sitzen)
umzieht die Halbinsel des alten Bithynien zuerst nahe dem Marmara-
Meer
und bietet prächtige Blicke auf Stambul, die Prinzeninseln und,
nach S., den Samanli Dag (S.139) und den Olymp (S. 149). Die
Ebene, die bis Pendik heute wie in byzantinischer Zeit von Land-